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Re: G.O.D, das Netz, die Weltherrschaft und die Pilze...
Verfasst: Do 4. Sep 2014, 11:03
von digger
@drohne235 ist deine nanospähre stabil? wie siehts mit zufütterung, reinigung oder wassertausch aus?
Ich finde sowas ja auch total genial!
Re: G.O.D, das Netz, die Weltherrschaft und die Pilze...
Verfasst: Do 4. Sep 2014, 13:27
von TuxFan
moin moin!
In der Tat, die Biosphäre von drohne235 ist äußerst genial, wobei mir die "Real Hive Sphäre" mit den Ameisen wieder ins Gedächtnis kommt und ob die noch existiert.
Wenn ich mal auf den flotten Spruch "Zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils" zurück kommen darf.
Betrachtet man den Spruch von Seiten der Braukunst so bemerkt man gleich, auch Pils geht nicht ohne Pilz (Hefepilz). Sieht man es aus medizinischer Sicht so tun sich Abgründe auf. Auch im Magen-Darm-Trakt siedeln u.a. Hefepilze, ebenso auf der Haut. Das macht aber, solange unser Immunsystem funktioniert, nichts. Nur wenn letzteres nicht mehr so richtig will, wirds gefährlich, besonders wenn auch pathogene Pilze im Spiel sind und über die Schleimhaut des Verdauungstraktes in die Blutbahn eindringen und von da aus die inneren Organe befallen, u.a. die Leber. In diesem Fall ist der Spruch dann schon sehr makaber. Wenn man dann noch den Rest pathogener Keime betrachtet, der in uns ist (keiner ist alleine

) weiß man, welche Schlachten unser Immunsystem jeden Tag durchzustehn hat. Der Feind ist in uns.
Und natürlich geschieht das Infiltrieren durch Pilz und Keime still und leise.........
So, dann mal zur Pizza Funghi noch ein schönes Pils..........
Gruß
TuxFan
Re: G.O.D, das Netz, die Weltherrschaft und die Pilze...
Verfasst: Do 4. Sep 2014, 19:10
von drohne235
Die Nanosphäre ist absolut pflegeleicht. Ich füttere so gut wie nie, die Garnelen holen sich was sie brauchen von dem Grünzeug - Algen und Mikroorganismen grasen sie mit kleinen Bürstenscheren von den Oberflächen. Damit hat man auch kaum Nährstoffeintrag und so gut wie keine Verschmutzung. Wasser tausche ich vielleicht einmal im Quartal und ab und an gibt es "Gartenarbeit", wenn man ein paar Pflanzen stutzen muss. Mit Algen gibt es auch keine Probleme, da das Becken quasi im Schatten steht und nur von innen durch den kleinen Schacht oben beleuchtet wird. Eine ganze Zeit lang hatte ich auch Süßwasserpolypen drin (sind spontan erschienen der Pilz), das war auch ziemlich interessant. Die Garnelenpopulation hält sich immer stabil und bekommt entsprechend der Nahrungssituation Nachkommen.
So eine langfristige Beobachtung ist da sehr lehrreich: Wie sinnvoll und ökologisch sich diese Tiere an ihre Umgebung anpassen und so einen winzigen Lebensraum nicht durch Überbevölkerung zerstören. Dieser kleine Biotop benötigt quasi nur Licht. Alle paar Monate werfe ich mal ein Blatt rein, gibt es als Nahrung für Garnelen, man kann aber auch einheimische Blätter verwenden. Diese werden dann wochenlag von den Tierchen abgegrast.
Ich hab auch noch einen noch kleinere Sphäre, die auch gleichzeitig als Tischlampe dient:
https://plus.google.com/u/0/photos?pid= ... 4818149342
Da ist momentan aber nur eine Pflanze drin, und es haben sich ein paar winzige Schnecken und Hüpferlinge reingeschmuggelt. Diese Sphäre ist trotz der intensiven Beleuchtung völlig stabil, algenfrei und hat absolut sauberes Wasser. Ich tausche trotzdem ab und an mal teilweise das Wasser aus. Als Lampe gibt das durch das Wasser ein wirklich sehr angenehmes voluminetrisches Licht am Tisch. Auf dem Bild sind wir übrigens gerade beim Sushi und wir hatten damals sogar noch einen TV...
Die Ameisenvölker habe ich vor ein paar Jahren vor dem Umzug ausgewildert. In der neuen Wohnung hatte ich noch keinen passenden Platz gefunden, aber das wird nochmal, meine Frau fand das auch alles ziemlich interessant. In der alten Wohnung hatte ich einen Raum als Arbeitszimmer. Und beim nächsten Paludarium (der Wasser-Land-Arena in dem Becken, welches am "Ameisen-Weltenturm" angeschlossen war) muss ich mir auch wieder einige Verbesserungen einfallen lassen, das war von der Beleuchtung noch nicht ideal. Ich würde dann auch mal einen andere Ameisenart als die einheimischen Lasius niger probieren, da diese Völker einen Winterschlaf benötigen um nicht zu stagnieren.
Re: G.O.D, das Netz, die Weltherrschaft und die Pilze...
Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 19:29
von Micha
Bin grade bissl verwirrt, und Drohne235 hat durch sein Latein noch mehr dazu beigetragen...
Mir fällt spontan die "Biosphere II" ein - ein sehr umstrittener Versuch, ein vollkommen autonomes Biosystem in einem riesigen Gewächshaus zu testen. Ist schon einige Jährchen her, war glaubich irgendwo in der Wüste von Arizona, und nachher wurde behauptet die hätten geschummelt, oder da wär sogar eine Sekte (Scientology?) mit im Spiel gewesen.
Dann gabs bei Amazon mal diese geschlossenen Aquarium-Glaskugeln. Jemand der sich auskennt hat mir mal erklärt dass das Tierquälerei ist - die Garnelen, die sonst bis zu 20 Jahre alt werden können, verhungern in diesem vollkommen abgeschlossenen Stoffkreislauf so langsam auf niedrigem Energieniveau innerhalb von ca. 2 Jahren vor sich hin.
Diese Nanospheren die aktuell Mode sind, sind so eine Art Mini-Aquarium das biologisch stabil ist - verstehe ich das richtig?
Bei einem klassischen Aquarium gilt ja der Grundsatz - um so mehr Volumen das Dingens hat, umso stabiler ist es. Mit meinem altmodischen 60 Liter Aquarium hab ich ständig nur Probleme mit Veralgung etc., ein Kollege hat ein 5m³ Aquarium (wirklich 5 m³ !!!) das ist super robust und stabil.
Die klassische Lehrmeinung zum Thema war also: Stabilität ist nur durch großes Volumen des Ökosystems realisierbar. Bin mal gespannt ob es hier was Neues zum Thema gibt.
Re: G.O.D, das Netz, die Weltherrschaft und die Pilze...
Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 22:28
von PIC18F2550
Micha hat geschrieben:Stabilität ist nur durch großes Volumen des Ökosystems realisierbar.
Das ist leider vollkommen Falsch.
Jedes Ökosystem ist auf seine weise Stabiel.
Die vermeindliche instabilität beruht nur auf unserer Vorstellung weil das Ergebnis nicht unseren Erwartungen entspricht.
Selbst wenn fast alles in so einem Biotop stirbt ist es trotzdem ein Ökosystem nur halt unter anderen Bedingungen.
Das größte Problem bei der Zerstörung eines Ökosystems läst sich nicht ohne Verlust der Deffinition Ökosystem beseitigen. Der Mensch.
Re: G.O.D, das Netz, die Weltherrschaft und die Pilze...
Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 23:53
von drohne235
Mein beschriebenes kleines Garnelenbecken ist gerade so stabil, da es relativ groß für die wenigen Garnelen ist und auch viel lebendes Pflanzenmaterial enthält. Zudem ist ja nicht völlig geschlossen wie diese Glaskugeln, sondern besitzt euch ein Pumpen/Filtersystem, welches in dem Fuß integriert ist. Zumindest scheint es den Garnelen ganz gut zu gefallen, denn sie vermehren sich in einem angemessenen Rahmen, so dass die Population recht stabil ist.
Re: G.O.D, das Netz, die Weltherrschaft und die Pilze...
Verfasst: So 7. Sep 2014, 11:53
von Micha
Ökosysteme haben eine Dynamik, d.h. sie bewegen sich über die Zeit irgendwo hin. Stabilität ist der Endzustand, also das Gleichgewicht das irgendwann erreicht wird. Bei kleinen Ökosystemen kann das relativ schnell passieren, aber es gibt viele mögliche Endzustände - von denen sich der Aquarianer die meisten nicht wünscht.
Im Falle klassischer Aquarien galt der Grundsatz: großes Volumen - dauert dann lange bis das System stabil ist, aber nachher ist es eben auch sehr tolerant. Wenn man sich um ein großes Aquarium mal 2 Monate nicht kümmert, findet man es immer noch in einem Zustand vor, der dem Wunschzustand entspricht.
Bei einem Mini-Aquarium ist das Gleichgewicht oft schon nach paar Tagen am Umkippen, wenn man nicht ständig was tut.
Diese neumodischen Nano-Dingsbums-Dinger durchbrechen das Prinzip dadurch, dass sie alles um eine Größenordnung reduzieren und größere Fische ausschliessen, die das Ding zuscheissen würden
PIC18F2550 hat geschrieben:Micha hat geschrieben:Stabilität ist nur durch großes Volumen des Ökosystems realisierbar.
Das ist leider vollkommen Falsch.
Jedes Ökosystem ist auf seine weise Stabiel.
Die vermeindliche instabilität beruht nur auf unserer Vorstellung weil das Ergebnis nicht unseren Erwartungen entspricht.
Selbst wenn fast alles in so einem Biotop stirbt ist es trotzdem ein Ökosystem nur halt unter anderen Bedingungen.
Das größte Problem bei der Zerstörung eines Ökosystems läst sich nicht ohne Verlust der Deffinition Ökosystem beseitigen. Der Mensch.