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Fädeldraht - was mach ich verkehrt?
Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 16:50
von Micha
ich hab mir vor einiger Zeit mal auf ebay so einen Stift mit Fädeldraht bestellt, solchen sehr dünnen Draht (schätze um 0,2mm) mit Lackisolierung.
Jetzt hab ich mal versucht auf einer Leiterplatte paar fehlende Verbindungen damit herzustellen, aber irgendwie raffe ich es nicht wie man das richtig macht. Ich musste ewig mit dem Lötkolben in den (bereits vorhandenen) Lötpunkten rumstochern bis so ein Drahtende endlich mal dran war und auch Kontakt gab. Hat eventuell jemand paar Tips, wie man das mit dem Fädeldraht richtig macht? Das wär nett.
Re: Fädeldraht - was mach ich verkehrt?
Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 19:01
von PIC18F2550
Vorher vom Draht den Lack abkratzen.
Es gibt sogenannte Lackkratzer die ähnlich aufgebaut sind wie Pinzetten aber vorne kleine Backen mit Zacken haben.

- Lackkratz.jpg (16.04 KiB) 9080 mal betrachtet
Zum ausbessern von Leiterbahnen verwende ich Verzinnten Cu-Draht den gibt es meist in alten geschirmten Kabeln reichlich und ist gaaaanz preiswert.

Re: Fädeldraht - was mach ich verkehrt?
Verfasst: Sa 25. Aug 2012, 10:07
von drohne235
Ich verwende immer Fädeldraht, dessen Lackisolierung sich beim Löten verflüssigt. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich meine aktuellen Wickel aus einem alten DDR-Trafo. Wenn man so ein Ende in einen flüsigen Zinntropfen hält, sieht man nach ca. 3 Sekunden einen Ring dunkler Flüssigkeit um den Draht - der geschmolzene Lack. Da dadurch die Lötzeit etwas länger als normal ist, muss man aufpassen bei empfindlichen Bauteilen wie Plastefassungen.
Andere wie Ulrich Zander (robotron-Forum) verwendet eine Raspel zum abisolieren des Kupferlackdrahtes: Einen rotierenden Zylinder mit Kreuzschlitz. Ich hänge mal zwei Bilder von diesem Gerät an. Lohnt sich wahrscheinlich nur, wenn man größere Projekte fädelt, wie Ulrich das ja auch macht. Schau dir mal seine gefädelten Prototypen auf dem KC-Treffen an, da bleibt einem echt die Spucke weg.
Re: Fädeldraht - was mach ich verkehrt?
Verfasst: So 26. Aug 2012, 21:57
von Nadji
Ich hab früher viel mit Fädeldraht gemacht, hatte damit nie Probleme, hab immer den original Fädeldraht genommen, nie irgendwas abgeraspelt, gefeilt oder gekratz. Einfach beim Löten drauf achten das die Isolierung abschmilzt. Wenn man normalen lackierten Draht nimmt, muß man das vielleicht vielleicht. Hab eigentlich gerne mit der Technik gearbeitet, weil man viel auf engem Raum unterbingen konnte.
Man sollte nur gut dokumentieren, später sich darauf zurechtzufinden ist nicht immer einfach. Ich habe mit 4 Drahtfarben gearbeitet, was es im Fehlerfallceinfacher machte mal was zurückzuverfolgen.
Am besten mal mit ner einfachen Schaltung testen und damit löten üben.