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Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Fr 12. Jun 2020, 18:40
von PIC18F2550
Ich sages immer wieder... Wir müssen endlich unsere eigene CPU machen aber bitte nur mit Harvard-Architektur. Als Kern ist der RISC Prozessor relativ gut.

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Fr 12. Jun 2020, 20:23
von yeti
PIC18F2550 hat geschrieben:Ich sages immer wieder... Wir müssen endlich unsere eigene CPU machen aber bitte nur mit Harvard-Architektur. Als Kern ist der RISC Prozessor relativ gut.
Harvard-Architektur ist Mist. Das endet bei komplexen Programmen immer damit, daß jemand dann einen Interpreter oder eine BytecodeVM baut, damit transienter Code im Datenspeicher laufen kann. Die eigentliche Harward-erei kannste dann als Microcode ansehen und die Notlösung mit Pseudocode im DatenRAM wird zur eigentlichen CPU. Harward scheint mir nur sinnig bei Kisten, deren Firmware nur alle Jubeljahre mal geändert werden muß.

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Fr 12. Jun 2020, 20:58
von PIC18F2550
Der Unterschied ist Du bestimmst was die Kiste an Code Ausführen darf nicht das was jemand anderst.
Der Vorteil der Programmcode ist geschützt und kann nicht so einfach durch Schnüffelstückchen ausgetauscht werden.
Op-Code muss nicht unbedingt nach ein anderer für einen Befehl geladen werden sondern in kann mit konstanter breite mit einmal geladen werden
Daten, Bus und OP Bus können vollkommen unabhängig agieren keiner muss auf den anderen warten. Dadurch werden Multikern Anwendungen schneller.

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Fr 12. Jun 2020, 22:20
von yeti
PIC18F2550 hat geschrieben:Dadurch werden Multikern Anwendungen schneller.
Und unflexibler. Du kannst z.B. kein echte Maschinensprache ausspuckendes Forth auf der Kiste rennen lassen, wenn Du nicht den Code ins RAM legen und ausführen darfst. Also wird eine VM erfunden, damit das überhaupt irgendwie geht und man erreicht irgendwie schon das Ziel. Aber nicht sicherer als auf einer VonNeuman-Architektur, sondern nur lahmer.

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Fr 12. Jun 2020, 22:34
von Wuerfel_21
Aktueller iSchrott ist interesant-und-blödsinnigerweise im Effekt Harvard-Architektur. Code und Daten teilen sich zwar den Speicher, aber im Effekt sind die ausführbahren Seiten immer durch die MMU schreibgeschützt und außerhalb des system-Javascript-interpreters lässt sich auch keine Datenseite in eine Codeseite umwandeln. Blödsinn halt.

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 07:18
von yeti
Den RISC-Knecht für PIC18F2550 haben wir vielleicht längst in allen unseren x86-Abkömmlingen⁽¹³⁾ und wer weiß wieviel darüber hinaus noch in unseren CPUs steckt.

[Hackaday] Unlocking God Mode On X86 Processors

Ohne Vorspann direkt zum Hauptfilm:

[YT/Black Hat] GOD MODE UNLOCKED - Hardware Backdoors in x86 CPUs

Interessant in Sachen Selbstbau-CPU ist auf jeden fall auch:

[Hackaday] Building A Computer Around A TTL CPU
It runs MINIX and has a library of programs, but perhaps most surprising is its ability to serve webpages.
Der war wohl noch nicht stark genug für komplettes SelfHosting⁽³¹⁾.

Bis zu TTL würd ich nicht zurückgehen wollen, aber CPUs in FPGAs, fit genug für Linux oder MINIX⁽⁴²⁾, sind längst kein Höllenwerk mehr. Da kommen wir dann aber auf die Ebene, den FPGA-Herstellern trauen zu müssen und wenn unser Selbstbau nicht fit genug wird, um die FPGA-Toolchain selber rennen zu können, wird der Selbstbau dauerhaft an der Nabelschnur derer hängen, die wir eigentlich überflüssigifizieren wollen.

In einer arbeitsteiligen Gesellschaft geht's irgendwann nimmer ohne Vertrauen. Du vertraust auch dem Bäcker, daß er z.B. nicht in den Brotteig scheißt, oder? Ok... anläßlich der Großbäckereien auch schon ein grenzwertiges Unterfangen an Vertrauen und anläßlich der Schlachthausschließungen in den USA gab es sogar Artikel über die armen Ratten, die jetzt anderswo Futter suchen müssen.

Aber ich denk, wir sollten nicht pingeliger mit FPGAs sein als mit Brot-, Käse- und Proteïnquelle, denn wenn wir wirklich mehr Vertrauen einfordern, dann sollten wir damit erstmal bei Nahrung, Wasser und Atemluft anfangen statt bei FPGAs. Alles Andere wäre die Prioritäten total aufn den Kopf stellen!

——————————

13: ...und wer weiß schon, welch Mist in den MIPSelchen und ARMischen steckt?

31: Heißt das heute anders? Ich las neulich irgendwo "SelfSustaining".

42: Das in unseren CPUs versteckte MINIX erwähne ich jetzt mal nicht auch noch!


——————————
20200613-1630-UTC: Er lebt noch!

Code: Alles auswählen

$ telnet magic-1.org 51515
Trying 173.164.225.201...
Connected to magic-1.org.
Escape character is '^]'.

Minix  Release 2 Version 0.4

Magic1 login: guest
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    *      Bill Buzbee's Magic-1 HomebrewCPU TTL Minicomputer       *
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    *    Running 16-bit Minix 2.0.4 at a blazing 4.09 Mhz......     *
    *                                                               *
    * - * - * - * - * - * - * - * - * - * - * - * - * - * - * - * - *


Running .profile...
Installing hacky-ls as hls (use hls if ls is missing)
Magic-1:/usr/home/guest # █

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Sa 13. Jun 2020, 15:59
von yeti
Das Digitale Logbuch: Verlaufsbalken

Sendezeit: 13. Juni 2020, 16:52 Uhr
Autor/in: Killer, Achim
Programm: Deutschlandfunk
Sendung: Computer und Kommunikation
Länge: 2:18 Minuten
MP3: ...das_digitale_logbuch_verlaufsbalken_dlf_20200613_1652_b9c32423.mp3

   Bild   ॐ   Bild

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Fr 26. Jun 2020, 20:25
von yeti
Manches, das mit 'Open Source' anfängt, endet anders,⁽⁴²⁾ als Du denkst...

[YT / Prof Simon] Open Source Bellingcat

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42: Und ich werd in diesem Leben mit den Kommas nienich nimmer weiter kommen, als sie nur nach Bauchgefühl zu setzen...

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: Sa 27. Jun 2020, 22:28
von yeti

Re: Wer steht denn da auf meiner langen Leitung?

Verfasst: So 28. Jun 2020, 18:10
von yeti
[YT/Prof Simon] Lost in Space

Endgeiii...***HUST!***...niaaal!