So, nachdem ich ja nun schon einiges an Senf im Forum hinterlassen habe, kommen jetzt auch mal von mir ein paar Spezifikationen.
Wie unser aller Meister drohne235 bin auch ich Jahrgang 1966 und froh, damit trotzdem nicht der Älteste hier zu sein. Ich verstärke die offenbar etwas schwach besetzte Wessi-Fraktion (nee, Moment ... Einheit statt Spaltung! Sorry!), ich bin im wunderschönen (hüstel) Hagen in Westfalen geboren. Studiert habe ich Elektrotechnik an der RWTH Aachen, aber meine eigentliche Stärke lag schon immer im sprachlichen Bereich – was in der Kombination dann dazu führte, dass ich bei ELSA (damals führender deutscher Hersteller von Modems und Grafikkarten) als Übersetzer eingestellt wurde. Solltet ihr also noch ELSA-Schätzchen von damals (um 1994) besitzen und ein englisches Handbuch dabei sein, ist das auf meinem Mist gewachsen. Als dann das WWW aufkam, meldete ich mich freiwillig als erster ELSA-Webmaster. Mein erstes "Baby" kann man dank Internet-Archiv auch heute noch bewundern:
http://web.archive.org/web/199611032320 ... w.elsa.de/
Damals habe ich das HTML noch von Hand im Texteditor von Windows 3.11 zusammengebastelt. Gelernt hatte ich es nie – einfach den Quellcode anderer Seiten analysiert.
Inzwischen ist ELSA Geschichte (nur die Niederlassung in Asien hat überlebt und baut immer noch Grafikkarten). Aber der Firmengründer Klaus Langner, dessen Weggang den Niedergang einleitete, hat mich noch vor der Pleite ein zweites Mal eingestellt, denn er hatte sich zwischenzeitlich als Internet-Provider (GINKO, Aachen) etabliert. Dort war ich Webmaster und Texter in Teilzeit und baute parallel meine Ein-Mann-Textagentur
ProWord auf. Dann verschlug mich die Liebe nach Bonn – da traf es sich gut, dass GINKO vom Telekom-Konkurrenten QSC in Köln übernommen worden war, sodass ich nun dort arbeiten konnte. 2005 war ich des Angestelltendaseins aber endgültig überdrüssig und machte mich komplett selbstständig. Im selben Jahr erschien mein Buch "
Die Entstehung der Realität", das mir und meiner Familie (wir haben zwei Söhne, 4 und 1 Jahr alt) – seither einen nicht unerheblichen Teil unseres Lebensunterhaltes einbringt. (Hallo drohne235, das Buch könnte dir gefallen, fällt auch unter Mindhacking). Seit letztem Herbst haben wir ein eigenes Haus im rechtsheinischen Bonn.
Nun zu den wichtigen Themen:

Mein erster Computer war ein TI 99/4a, auf dem ich einige brauchbare BASIC-Programme zustande brachte. Dann bekam mein kleiner Bruder einen C64, der natürlich ungleich cooler war und von mir ausgiebig benutzt wurde – aber mehr zum Spielen, programmiert habe ich kaum, und auch nur in BASIC. In der Oberstufe hatten wir dann Informatik – damals ganz neu, wir mussten dazu sogar zu einer anderen Schule wandern, weil es nur dort einen "anständigen" Computer gab – ein Mehrbenutzersystem von Kienzle mit riesigen Wechselplatten, die notorisch überfüllt waren, und das so schwachbrüstig war, dass alle die Verlangsamung spürten, wenn einer gerade sein Programm kompilierte. In dem Kurs haben wir Pascal bei einer ausgebildeten Informatikerin gelernt, während es an unserer eigenen Schule nur einen Commodore PET beim Physiklehrer gab, der uns darauf mal "Space Invaders" zeigte.
Als Student hatte ich dann einen Amiga 500 (wurde fast nur zum Spielen benutzt) und lernte auch den Atari ST eines Freundes schätzen, mit dem wir per MIDI-Expander und Cubase die Soundtracks für unsere Theatergruppe produzierten (der Komponist ist heute Sänger bei
Jim Limo). Als die PC-Dominanz begann, baute ich in den Amiga zunächst eine XT-Karte ein, auf der ich mittels LATEX unter DOS dann auch meine Diplomarbeit schrieb. Es war eine Software-Arbeit, ein Programm zur Geschwindigkeitsmessung von Pulver in einer Plasmaflamme. Programmiert habe ich an der Uni auf einem 486 (33 MHz) mit Turbo Pascal, das in der DOS-Umgebung von OS/2 lief. Die entscheidende Routine habe ich dann aber in Assembler geschrieben, was meine erste und bis heute einzige Berührung mit dieser Sprache war – aber die Unmittelbarkeit des Hardware-Zugriffs und der beeindruckende Geschwindigkeitsgewinn sind mir im Gedächtnis geblieben, was einer der Gründe ist, warum ich mich aktuell sehr für den HIVE und Mikrocontroller allgemein interessiere. Ansonsten hatte ich im Praktikum ein wenig C gelernt, konnte mich aber nicht dafür begeistern (C++ hat sich mir bis heute nicht erschlossen, obwohl ich es versucht habe – bin gespannt, ob ich mit dem Propeller endlich das objektorientierte Programmieren lerne).
Mein erster eigener PC war dann ein 486 mit stolzen 50 MHz, gefolgt von einer ganzen Reihe Nachfolger. Aus Nostalgie hatte ich zeitweise auch zwei ZX81 und einen Amiga 600, aber da ich sie nie nutzte, habe ich sie wieder verkauft. Mit Linux habe ich mich auch zeitweise beschäftigt, aber aus pragmatischen Gründen bin ich wieder bei Windows gelandet.
(Ach du meine Güte, hoffentlich gibt’s hier keine Längenbeschränkung für Forenbeiträge ...)
Meine andere technische Leidenschaft gilt dem (vorzugsweise analogen) Synthesizer. Ich habe schon als Teenager eine elektronische Orgel (Dr. Böhm STAR SOUND DS) zusammengelötet, was den Grundstein zu meinem Interesse an der Elektronik (insbesondere Musikelektronik) legte. Später kaufte ich für 500 DM bei Conrad Electronic einen JEN SX-1000, der mich die Grundlagen der analogen (subtraktiven) Klangsynthese lehrte und bei dem ich heute bereue, dass ich ihn irgendwann verkauft habe. Ansonsten hatte ich einen DX7, mit dessen FM-Programmierung ich aber nicht zurechtkam und den ich daher auch irgendwann verkaufte, denn als reines Klangmodul taugten die aufkommenden Sample-Player natürlich mehr – da hatte ich dann einen Roland RA-90, den wir mit dem Atari ST koppelten (s. o.). Auch KORG Triton LE und microKORG wurden wieder verkauft, ohne ernsthaft genutzt worden zu sein. Keines dieser Geräte war mit der Unmittelbarkeit eines Analog-Synthis zu vergleichen, bei dem alle Parameter über Knöpfe steuerbar sind. Aber da die teuer sind, habe ich bisher keinen gekauft. Ich habe ein komplettes virtuelles Tonstudio mit Cubase und massenhaft Software-Synthis, aber die zu programmieren macht einfach keinen Spaß.
Leider ist heute die Beschäftigung mit all dem – ebenso wie mit fast allen anderen Projekten, die sich in meinem Kopf um die Macht prügeln – weitgehend theoretisch, weil der Alltag mit Arbeit, Familie und neuem Haus einfach keinen Raum lässt. Zum Musikmachen komme ich genauso wenig, klimpere höchstens mal auf meinem Digitalpiano (Yamaha CLP-611) rum.
Aber ich bin wild entschlossen, wieder in die Praxis einzusteigen, und zwar vor allem mit Selbstbauprojekten. Seit Monaten liegen die Teile für einen kompletten analogen Synthi rum und harren des Lötkolbens, den ich kürzlich endlich im neuen Hobbykeller aufgebaut habe. Jetzt muss ich "nur noch" die Lizenz zum Löten finden ...

Nun ja, vermutlich wird der HIVE das erste Projekt sein, das sich in Materie manifestiert. Ich habe aber noch tausend andere Ideen für diverse elektronische Instrumente und andere Gerätschaften im Kopf ... Warum habe ich nicht 24 parallele Prozessorkerne wie der HIVE?
So, jetzt aber ab ins Bett!
NACHTRAG: Und wer von euch weiß, woher der Name "Laserjones" kommt, kriegt den Retro-Award 2009!
